Reine Haltungssache – Das kreative Mindset für deinen Erfolg
Das kreative Mindset ist die bestimmte Haltung gegenüber einer Herausforderung, die dich auf jeden Fall zum Erfolg führt. Keine Sorge, diese Haltung ist nicht angeboren, du kannst sie trainieren und mit einfachen Tricks immer wieder aufs Neue gezielt einnehmen.
Steig einfach auf deinen Schreibtisch!
Wie genau diese Haltung aussieht und welche Voraussetzungen es braucht, um neue Ideen zu finden und erfolgreich weiterzuentwickeln, lässt sich mit einer einfachen Formel erklären:
Kreatives Mindset = Flexibilität
Das vielleicht wesentlichste Merkmal des kreativen Mindsets ist Flexibilität.
Zugegeben, im unternehmerischen Kontext wurde dieser Begriff in den letzten Jahren leicht überstrapaziert. Dort bedeutet Flexibilität: sich stets an jede Form von Wandel anpassen zu können.
Ich möchte den Begriff allerdings in seiner ursprünglichen Bedeutung verstehen: „Flexibel“ kommt von „flectere“ und meint beugen, biegen, wenden, lenken. Ein Körper, der flexibel ist, bricht nicht, er lässt sich strecken, ist geschmeidig und biegsam. Flexibilität hat also immer etwas mit Beweglichkeit und mit Bewegung zu tun. Auch eine flexible Geisteshaltung zeichnet sich durch Beweglichkeit aus. Sie ist wendig, sie schaut in alle Richtungen. Sie ist nicht starr und beharrt auf gewohnte Sichtweisen, sondern lässt sich von unterschiedlichsten äußeren Impulsen inspirieren, um neue Blickwinkel einzunehmen. Deswegen passt die Begrifflichkeit des „bewegten Denkens“ in Zusammenhang mit einem kreativen Mindset eigentlich noch besser.
Flexibilität = Bewegtes Denken
Ganz egal, ob dir das bewegte Denken in die Wiege gelegt wurde oder du deinen Gedanken, mit ein paar Tricks, einen kleinen Anschwung gibst – beides führt zu großartigen Ideen. Dabei ist die Inspiration der Treibstoff des Denkmotors, die kleine Portion Mut, das notwenige Öl, das die Maschine rundlaufen lässt.
Bewegtes Denken durch Inspiration
1. Inspirierende Orte
Diese Orte geben deiner Fantasie einen Auftrieb und bringen häufig auch die Ruhe mit, die es braucht, um die kreativen Impulse des Ortes nutzen zu können. Solche Bereiche sind oftmals in der Natur zu finden, wie die grüne Oasen hinter dem Bürokomplex, eine Bank am Feldweg oder die kleine Wiese im Park. Business-Teams, die dringend neue Ideen brauchen, zieht es daher häufig instinktiv für ein paar Tage in den Wald oder ans Meer.
Aber auch künstlerische „Räume“ sind denkbar. Zum Beispiel der Besuch einer Ausstellung, eines Konzerts oder einer Lesung, die dich, dank deiner Fantasie, an einen imaginären Ort bringen. Einige Unternehmen haben das Potenzial der neuen Räumlichkeiten bereits erkannt und kreieren zunehmend großartige und inspirierende Kreativräume – oft in Zusammenarbeit mit lokalen KünstlerInnen. Diese Flächen sind häufig so flexibel gestaltet, dass die Besucher den Raum für ihre eigenen Belange komplett neu aufbauen können.
Warum sind inspirierende Orte so wichtig?
Laut einer Studie entstehen 93% aller Mitarbeiterideen, die spontan aufkommen (und nicht mit einer systematischen Ideenfindung entwickelt werden), außerhalb der Bürowände. Die meisten Befragten nannten das private Umfeld als Ursprungsort ihrer Geistesblitze. Häufig waren sie dabei in Bewegung wie z.B. beim Spazieren, joggen oder bei der Ausübung anderer Sportarten. Viele Unternehmen haben darauf reagiert und bieten ihren MitarbeiterInnen, nicht nur für Kreativ-Sessions, sondern auch innerhalb der Arbeitszeit „Räume“ an, um ein kreatives Mindset zu entwickeln und ungewöhnlichen Ideen einen Entfaltungsraum zu geben.
Google nutzt bei den Arbeitsräumen in seinem europäischen Headquarter in Zürich zum Beispiel ein ganz spezielles Einrichtungsprinzip: Die Räume sind wie eine Art Vergnügungspark für Erwachsene gestaltet, mit Billardtischen, Entspannungsräumen, Massageliegen und einer Rutschbahn, die die Angestellten direkt in die Kantine befördert. In diesen inspirierenden Räumen sollen die MitarbeiterInnen eine bewegliche Haltung gegenüber ihren beruflichen Herausforderungen entwickeln.
Auch Hugo Boss nimmt die Beweglichkeit eines kreativen Geistes wortwörtlich und setzt bei seinen Beschäftigten auf sportliche Betätigung. Im unternehmenseigenen Fitnessstudio, inklusive Trainer, können sich die ArbeitnehmerInnen an den Geräten, in Kursen oder sogar auf dem dazugehörigen Fußball- oder Beachvolleyballplatz in Bewegung bringen.
Beide Unternehmen haben offenbar erkannt, dass es für ein kreatives Mindset Bewegung braucht. Egal ob metaphorisch oder wortwörtlich: die MitarbeiterInnen sollen dabei neue Räume betreten.
2. Inspirierende Mitdenkende
Die Menschen, die mit dir kreativ werden, sind eine fantastische Inspirationsquelle. Je diverser das Team, desto bunter die Ideenansätze. Die Unterschiede können in der kulturellen Herkunft oder in ungewöhnlichen Lebensläufen und Berufserfahrungen liegen. Es können Meinungen von Quereinsteigerinnen oder Expertinnen anderer Disziplinen sein, die das Thema aus einem neuen Blickwinkel betrachten. Dieser „frische Blick“ bringt dein Denken in Bewegung und hilft erfolgreiche Ideen zu entwickeln.
Ein Beispiel: Der Bielefelder Unternehmer Reckhaus arbeitet im Insektenbekämpfungsgewerbe und entwickelte die neue Fliegenfalle „Flippi“. Für die Umsetzung der Werbekampagne engagierte er – zunächst aus Kostengründen – statt einer Werbeagentur, zwei Künstler. Doch das Brüdergespann Riklin machte sofort deutlich, dass sie für so ein schlechtes Produkt keine Werbung entwickeln wollten.
Stattdessen hatten sie eine andere Idee: Fliegen retten statt töten. Reckhaus war inspiriert und entwickelte sofort eine ganz neue Produktpalette mit passendem Gütesiegel.
Geboren war das nachhaltige Projekt „Insect Respect“, das gleichermaßen für Insektenbekämpfung und Insektenschutz steht, da ein Teilerlös der verkauften Fallen in neue Insektenbiotope gesteckt wird. Bei einem medienwirksamen Event riefen die Künstler, zusammen mit Reckhaus, dann ein ganzes Dorf zum Fliegen fangen auf. Mit Tupperdosen, Netzen und Marmeladengläsern bewaffnet, legten sich die BewohnerInnen in den eigenen vier Wänden auf die Lauer. Im Eventzelt wurde anschließend die prächtigste Fliege ausgezeichnet und ihr Fänger mit einem Lufthansa-Flug, inklusive Aufenthalt in einem Wellnesshotel, geehrt. Zum Schluss wurden alle Stubenfliegen wieder in die Freiheit entlassen. Die mediale Reichweite der Fliegenrettung und des neuen Gütesiegels „Insect Respect“ ging durch die Decke: Zeitungen, Radio, Fernsehen, Internet – mehr als 200 Medien berichteten über diese Aktion und Reckhaus‘ neue Produktpalette, die Insekten zugleich tötet und schützt, wurde ein voller Erfolg.
Die Künstler-Brüder Riklin erklärten den Erfolg ihrer Vorgehensweise mit dem „Aufeinandertreffen von unterschiedlichen Logiken“.
Durch die Karambolage verschiedener Denksysteme (in diesem Fall Unternehmen und Kunst) entstanden neue Perspektiven, die, dank ihrer Differenzen, unübliche Handlungsfelder provozierten und das Denken aller Beteiligten in Bewegung brachte.
Übrigens: Das Siegel steht mittlerweile auch anderen HerstellerInnen von Bioziden zur Verfügung, wenn sie sich selbst verpflichten, neue Biotope für Insekten zu schaffen oder das Unternehmen Reckhaus damit beauftragen.
3. Die wertvolle Sammlung deiner Inspirationen
Auch die Sammlungen deiner Inspirationen sind ein starkes Tool, um dir zu einem nachhaltig kreativen Mindset zu verhelfen. Dazu sammelst du in deinem Alltag alles, was deine Aufmerksamkeit weckt. Ein Ideennotizbuch oder – wie die amerikanische Schriftstellerin Elizabeth Gilbert es nennt – Sketchbook eignet sich dafür hervorragend. Hier können Fotos, Bilder oder Grafiken aus Zeitschriften eingeklebt werden. Du kannst kleine Kritzeleien und Notizen zu spontanen Ideen oder Gedankenfetzen festhalten und aufgeschnappte Zitate aus Büchern, Filmen, Artikeln oder Gesprächen niederschreiben.
Tipp: Übe mindestens 3 Mal täglich deine Aufmerksamkeit auf alles zu lenken, was um dich herum geschieht und notiere diese Kleinigkeiten: Die Palme neben mir, hat an jedem Halm 10-12 Blätter. In der kleinen Rainstraße hat ein neues Café aufgemacht, dort wird alles von Hand aufschreiben. Die Ziegelsteine des Einkaufszentrums sind farblich genau zwischen gelb und beige. Wie heisst diese Farbe? Etc.
Wenn du das Gefühl hast, dir fällt zu einem bestimmten Thema nichts Neues ein, können dir deine alltäglichen Inspirationen bei der systematischen Ideenfindung helfen, um dein Denken wieder in Bewegung zu versetzen. Trage das Heft also immer bei dir.
Bewegtes Denken durch Mut
Angst macht uns gedanklich starr. Im Stress- oder Panikmodus stehen nicht die neurologischen Kapazitäten zur Verfügung, die wir für ein kreatives Mindset dringend brauchen. Versuche deshalb, Ängste zu minimieren und sei bereit zu scheitern.
Trau dich einfach, egal wohin es führt. Mach dir klar, dass dir nichts passieren kann, wenn du den Mut aufbringst dein Denken in Bewegung zu bringen. Du kannst davon ausgehen, dass die meisten Ideen dich nicht zum Ziel bringen und das darf dir egal sein. Es ist vollkommen normal. Du brauchst ja nur die eine brillante Erfolgsidee.
Scheitern ist auch eine Basis von Kreativität. Die Erfahrung des Scheiterns führt zu neuen Perspektiven, zu neuen Erkenntnissen und neuen Ideen. Scheitern und daran zu wachsen ist nichts anderes als beweglich zu sein – und es ist dein Mindset zum Erfolg. Du bist dabei in guter Gesellschaft, denn in der Wirtschaftsgeschichte gibt es viele Beispiele von erfolgreichen Köpfen, die zunächst gescheitert sind. Thomas Edison soll auf die Frage nach seinen unzähligen Fehlversuchen bei der Entwicklung der Glühbirne geantwortet haben:
„„Ich bin nicht gescheitert. Ich kenne jetzt 1.000 Wege, wie man keine Glühbirne baut.“
Und auch Bill Gates hat schon einmal ein Unternehmen vor die Wand gefahren. Als Schüler gründete er, mit seinem Freund Paul Allen, die Firma Traf-O-Data. Die beiden entwickelten ein Gerät, das Fahrzeuge automatisch zählte. Daten, die zuvor aufwendig von Menschen erhoben wurden. Auch wenn Traf-O-Data nur Verluste einbrachte, war es doch der Grundstein für Gates späteren Erfolg. Bei der Entwicklung des Geräts lernten Gates und Allen zu programmieren und gründeten, auf der Grundlage dieses Wissens, wenige Jahre später Microsoft.
Scheitern ist in diesen Beispielen immer eine Chance. Die Chance etwas zu lernen, die Chance flexibel zu bleiben, nicht zu brechen, sondern sich neu aufzustellen und auf Grundlage der gemachten Erfahrungen in eine neue Richtung zu gehen. Dies gilt auch für den Gegenwind und die Kritik, die dir bei einer Idee und ihrer Verwirklichung entgegenschlagen werden. Nehme sie an, lasse dich von ihr leiten, wenn sie konstruktiv ist, aber lass‘ dir davon nicht den Wind aus den Segeln nehmen, sondern bleibe in Bewegung!
Bewegtes Denken = Perspektivwechsel
Die Grundlage für dein kreatives Mindset, das dich sicher zum Erfolg führt, ist also deine Fähigkeit, Inspirationen zu nutzen und immer wieder neue Perspektiven einzunehmen.
Vielleicht hilft es dir, wenn du dich auch körperlich bewegst oder inspirierende Menschen in deine Ideensuche integrierst, wie der Unternehmer Reckhaus.
Auch Mr. Keating, der berühmte Lehrer aus dem Film „Der Club der toten Dichter“, ermutigte seine Schüler neue Sichtweisen einzunehmen. Er stieg auf das Lehrerpult und sagte:
„Ich habe mich auf den Schreibtisch gestellt, um mir klarzumachen, dass wir alles auch aus anderer Perspektive sehen müssen. Von hier oben sieht die Welt wirklich anders aus.“
Willst du ein kreatives Mindset, das zum Erfolg führt, solltest du es Mr. Keating nachmachen: Steig auf deinen Schreibtisch, bewege dein Denken und trau dich, eine ungewohnte Sichtweise einzunehmen.
Die Welt, die aus diesem Winkel wirklich anders aussieht, liegt dir mit all ihren Inspirationen zu Füßen!
Bleib frisch im Kopf!
Deine Jeannine
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