Komm in den Flow!
Kennst du das? Deine Arbeit geht dir auf einmal leicht von der Hand, die kreativen Ideen sprudeln und du kannst endlich den längst überfälligen Punkt von deiner To-do-Liste erledigen. Du bist einfach richtig im Flow. Am liebsten würdest du dir jetzt ein „bitte nicht stören“-Schild an die Stirn heften, damit die Kolleginnen dich ja nicht aus der produktiven Phase herausreißen.
Noch besser wäre es natürlich, diesen effizienten Arbeitsmodus jederzeit aktivieren zu können. Mit ein paar einfachen Tricks kannst du eine Flow-Atmosphäre schaffen, um ihn zu triggern. Ich zeige dir, wie es funktioniert!
Ganz besonders geprägt von dem Psychologen und Glücksforscher Mihály Csíkszentmihályi, bezeichnet der Flow-Begriff einen Zustand der Übereinstimmung von Fühlen, Wollen und Denken. Flow wird daher auch als Vorstufe der Hypnose bezeichnet oder als Trance, wer „im Flow“ ist, dem vergeht die Zeit wie im Flug – sie „fließt“ eben.
Csíkszentmihályi wuchs im zerstörten Nachkriegseuropa auf. Als Kind beobachtete er die Erwachsenen beim Wiederaufbau ihres Lebens und stellte sich hier bereits immer wieder die Fragen, was ein Leben lebenswert machte und was zum Glücklichsein gehörte. Schnell fand er heraus, dass Geld oder Status nicht die gesuchten Antworten gaben. Seine Forschung führte ihn also zu den Kreativen – Künstlern, Malern, Musikern.
Warum nehmen sich Kreative ihrer künstlerischen Projekte an, obwohl diese meist keinen Reichtum oder Ruhm bringen? Ist es etwas in dem Prozess selbst, das sie erfüllt?
Ein Musiker erzählte Csíkszentmihályi von Gefühlen der Ekstase, die er während des Komponierens verspürte. Er befand sich in einem gedankenfreien Raum, verlor sein Zeitgefühl und die Musik „floss“ aus ihm heraus. Csíkszentmihályi hörte Sportler, Dichter und sogar Schachspieler von demselben Phänomen erzählen. Diesen tranceähnlichen Zustand nannte er „Flow“. Später untersuchte er ihn bei Mönchen, Hirten und Bergsteigern, selbst bei Chirurgen.
Flow ist also nicht nur Künstlerinnen vorbehalten, sondern jedem Menschen, der völlig in seiner Aufgabe aufgeht. Egal ob bei der Arbeit, im Hobby, auf dem Berg oder in einer Kreativagentur.
Was bedeutet Flow für Unternehmen?
Während Flow im Alltag mit subjektivem Wohlbefinden, Befriedigung und einem Glücksgefühl verbunden ist, führt es im Job direkt zu mehr Produktivität, Motivation und Loyalität sowohl dem Projekt als auch dem Unternehmen gegenüber.
Wie zeichnet sich Flow im Job aus?
- Tätigkeiten werden ohne Anstrengungen quasi intuitiv und vollautomatisch ausgeführt. Dabei wird ein hoher Grad an Befriedigung und tiefe Konzentration verspürt.
- Grundbedürfnisse, wie Hunger, Durst, Müdigkeit, Harndrang etc. werden nicht nur verdrängt, sondern gar nicht erst bemerkt. Das Bewusstsein schließt Ablenkungen aller Art aus. Das Zeitgefühl wird aufgehoben.
- Es stellt sich das Gefühl der vollständigen Kontrolle über eine Tätigkeit ein, dabei wird ein klares Ziel verfolgt.
- Die Aufgaben und Fähigkeiten befinden sich in einem perfekten Gleichgewicht aus Über- und Unterforderung. Durch diese Balance gibt es kein Stressgefühl, keine Angst oder Langeweile bei der Arbeit.
- Es ergibt sich ein Gefühl der Ekstase und überschwänglicher Freude, vergleichbar mit einem Adrenalinschub. Dabei wird die Erfahrung der Selbstwirksamkeit gemacht.
- Das Ergebnis ist tiefe Gelassenheit, die alle persönlichen und beruflichen Sorgen vergessen lässt. Für Versagensängste ist hier kein Platz.
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Erfolgsgeheimnis in Unternehmen: Mensch und Aufgabe passen wie Topf und Deckel
Um in den Flow zu kommen, braucht es ein völliges Aufgehen in der Aufgabe. Giovanni Moneta, Psychologe an der London Metropolitan University, ist der Meinung, dass die Aufgaben für den einzelnen Sinn machen, eine Herausforderung bieten und das Gefühl vermitteln müssen, man selbst besitze die Fähigkeiten, diese erfolgreich zu meistern.
Die Herausforderung für Unternehmen ist es, Tätigkeiten und Mitarbeiterinnen optimal aufeinander abzustimmen. Dabei darf die Anforderung nicht zu hoch sein, denn sonst sind Überforderung, geringe Motivation und Stress die Folge. Sie darf aber auch nicht zu gering ausfallen, denn das führt zu Unterforderung und Langeweile. Es braucht also ganzheitliche Aufgaben, die auch ein gutes Maß an Autonomie garantieren. Wichtig ist, die Arbeit individuell auf den einzelnen Mitarbeiter auszurichten, um eine positive Dynamik zu erzeugen.
Get in the Flow – zehn Tipps, um ihn zu triggern
1. Kreiere Zeitfenster
Flow braucht Raum und Zeit, um sich zu entfalten. Cal Newport, Professor an der Georgetown-Universität, entwickelte dazu das Konzept des „deep work“. Er sagt, Hingabe und Kontinuität seien elementar, um in den Flow zu kommen und diesen eine Zeit lang aufrecht zu erhalten. So braucht es etwa 3 bis 4 Stunden des kontinuierlichen, ungestörten „deep work“, um einen Wandel in unserer Produktivität zu sehen.
Für dieses Konzentrationstraining ist es hilfreich, ein bestimmtes Zeitfenster für die „deep work“-Phase festzulegen. In dieser Zeit sollten alle Ablenkungen ausgeblendet werden. Am besten beginnst du mit einer Session von 60 bis 90 Minuten, die du langsam steigerst.
2. Nimm dir produktive Pausen
Flow ist für das Gehirn wahnsinnig anstrengend, denn er verbraucht ein hohes Level an Energie. Da Aufmerksamkeit eine limitierte Ressource ist, brauchen wir immer wieder Pausen, um auf kognitiver Ebene „Atem zu holen“ und unsere Aufmerksamkeit wieder zu fokussieren. Wer keine Pause einlegt, wird schnell unter Stress geraten und mittelfristig ein Burn-out provozieren.
Baue also viele kleine Pausen – ca. 15 Minuten – in deinen Zeitplan ein. Vermeide hier Aktivitäten, die zu neuen Aufgaben führen oder emotionalen Stress hervorrufen.
3. Eliminiere äußere Ablenkungen
Studien haben erwiesen, dass äußere Ablenkungen Flow gar nicht erst aufkommen lassen. Bei jedem Fokus-Verlust rückt der Flow-Zustand weiter in die Ferne. Erst wenn die volle Aufmerksamkeit für 10 bis 15 Minuten auf einer Aufgabe liegt, besteht die Chance, in den Flow zu kommen.
Also: Handy weglegen, Benachrichtigungen auf stumm schalten, Social-Media-Kanäle und E-Mail-Fenster auf deinem Computer schließen, unnötige Akten und Notizen vom Schreibtisch räumen und ein ruhiges Arbeitsumfeld aufsuchen!
4. Eliminiere interne Ablenkungen
Willst du den Flow-Zustand erreichen, musst du neben externen auch interne Ablenkungen ausschalten, denn Stress, Sorgen und Pläne geben dem Gedankenkarussell ordentlich Anschwung und erschweren es, die ungeteilte Aufmerksamkeit auf die Arbeit richten zu können.
Um interne Ablenkungen auf längere Sicht zu eliminieren, empfehle ich zwei Übungen:
- Schreibe Tagebuch: Dabei kann es sich auch nur um kurze Notizen handeln. Dieses „Journaling“ befreit dein Gehirn von allem, was es gerade beschäftigt und verbannt es auf das Papier, anstatt unverarbeitet im Kopf zu spuken.
- Praktiziere eine tägliche Meditation: Bereits 5 bis 10 Minuten reichen aus, um die Kontrolle deiner Gedanken zu üben und deinen Geist freizubekommen. Du kannst dich ganz und gar auf den Atem konzentrieren, deinen Gedanken bewusst folgen oder deine ganze Aufmerksamkeit einer Kerzenflamme schenken.
5. Arbeite zu deiner BPT (Biological Peak Time)
Antriebslos ist es schwer, in den Flow zu kommen. Daher empfiehlt es sich herauszufinden, zu welcher Tageszeit du am meisten Energie verspürst. Für viele Menschen ist das der Morgen, aber bei dir kann es auch der späte Nachmittag oder Abend sein. Nutze deinen persönlichen „Peak“ und konzentriere dich in dieser Zeit auf deine Aufgabe. Dann wirst du die größte Chance haben, den Flow-Zustand zu erreichen!
6. Höre Musik
Wenn du immer wieder dieselbe Musik hörst – oder ein repetitives Genre wie Techno, Klassik oder Trance – kann sie dir tatsächlich helfen, dich zu fokussieren und produktiv zu sein.
Kopfhörer wirken zudem als Schallschutz, um externe Ablenkungen, wie zum Beispiel Gespräche deiner Kolleginnen oder Geräusche im Raum auszublenden. Zugleich helfen sie, interne Ablenkungen auf ein Minimum zu reduzieren.
7. Arbeite an einer spezifischen Aufgabe mit klarem Ziel
Fokussiere dich auf eine klare Aufgabenstellung: Vielleicht willst du einen Blogpost zu einem bestimmten Thema schreiben, ein Video oder eine Podcast-Episode aufnehmen, ein Logo designen oder für eine Ideenfindung brainstormen. Egal, was es ist, mach dir klar, woran du arbeiten willst. Sonst wirst du entweder zwischen unterschiedlichen Aufgaben hin und her switchen oder schnell abgelenkt werden. Beides hindert dich daran, in den Flow zu kommen.
Ebenso benötigst du eine klare Zielsetzung: Willst du den Blog zur Hälfte oder ganz fertigstellen? Geht es nur um die Recherche für die Podcast-Episode oder willst du ihn im Anschluss noch aufnehmen? Mit einem definierten Ziel kann sich dein Gehirn voll auf die Aufgabe einlassen und im besten Fall darin aufgehen. Wenn du am Ende mehr schaffst als geplant, umso besser!
8. Die Aufgabe sollte herausfordernd genug, aber nicht zu herausfordernd sein
Um sich einer Aufgabe vollkommen hinzugeben, muss sie eine Herausforderung darstellen. Ist die Tätigkeit zu leicht, wird dir langweilig und du wirst abgelenkt, doch ist die Herausforderung zu groß, führt das schnell zu Frustrationen und Stress. Es kommt also auf das richtige Maß an.
9. Bleibe hydriert!
Unser Gehirn besteht zu 75% aus Wasser, daher ist es eigentlich kein Wunder, dass sich Flüssigkeitsmangel sofort auf unsere Konzentrationsfähigkeit auswirkt. Wasser trinken ist also einer der einfachsten, aber meist übersehenen Wege, die Performance unseres Gehirns anzukurbeln.
Tipp: Auch Koffein in Maßen kann helfen, in den Flow zu kommen. Ein bis zwei Tassen Kaffee oder koffeinhaltiger Tee in der „deep work“-Phase, können stimulierend und konzentrationsfördernd wirken. Nur eben nicht übertreiben!
10. Schaffe dir ein Flow-Ritual
Bevor du deine Arbeit beginnst, solltest du deinem Gehirn eine Art Startsignal zur Konzentration geben. Das kann etwas so Simples sein wie stets denselben Motivationsspruch aufzusagen, ein paar tiefe Atemzüge zu nehmen oder einen Stift von links nach rechts zu legen. Wichtig ist, dass es sich immer um die exakt gleiche Aktion handelt, wenn du in den Flow willst. Dein Gehirn weiß dann, dass es sich ganz und gar auf das Kommende konzentrieren soll.
Warum ist das so? Unser Verhalten basiert zu einem Großteil auf neuronalen Assoziationen. Indem du einen mentalen Hinweis für dein Gehirn schaffst, assoziiert es irgendwann diesen bestimmten Handlungsakt mit Konzentration. Es hört sich seltsam an, aber es wirkt!
Flow und Lebensqualität
Bei der Arbeit führt der Flow also zu mehr Produktivität und Kreativität. Außerdem bewirkt er, dass wir uns besser fühlen, uns als selbstwirksam erleben und daraus resultierend glücklicher sind. Im Flow spielen Körper und Geist harmonisch zusammen, was nicht nur zu beruflichem, sondern auch zu persönlichem Wachstum führt. Setze den Flow daher nicht nur bei der Arbeit ein, sondern mache ihn zu einem Teil deines Alltags. Das wird deine Lebensqualität in allen Bereichen steigern und dich zu einem zufriedeneren Menschen machen. Wie schon Mihály Csíkszentmihályi sagte:
„Freude entsteht an der Grenze zwischen Langeweile und Anspannung. Dort, wo Herausforderung und Handlungsfähigkeit im Gleichgewicht sind.“
Mihály Csíkszentmihályi, Psychologen und Glücksforscher
Dieser Ort, an dem du die Herausforderung annimmst und dich als handlungsfähig erlebst, ist die Heimat des Flows. Und auch des Glücks.
Deine Jeannine
Hast du Inspiration gefunden, konntest irgendwas für dich umsetzen oder hast noch Fragen?
Schreib mir gern in die Kommentare, ich freue mich über deine Ideen!
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