Warum Kreativität im Business der Schlüssel für erfolgreiche Innovationen ist – und wie du sie fördern kannst

Okt 2, 2020Frischkopf Neuigkeiten, Kreativität

erfolgreiche Innovationen, Kreativität im Business, Frischkopf, Jeannine Kaesler

Kreativität im Business ist für erfolgreiche Innovationen unabdingbar. Nur mit guten Ideen werden Unternehmen dauerhaft Erfolg haben und am Markt bestehen. Doch warum ist Kreativität der Schlüssel, wie wird sie zu deinem Zukunftsinstrument und was kannst du tun um Kreativität in deinem Unternehmen zu fördern?

Evolutionär gesehen ist Kreativität die Anpassungsfähigkeit an neue Umstände.

Das betrifft aktuell zum Beispiel archaische Themen wie den Nahrungsanbau. Die Veränderungen der klimatischen Bedingungen durch den Klimawandel zwingt Landwirte dazu, neue Methoden zu entwickeln, die dafür sorgen, dass Böden bei extremer Hitze nicht so schnell austrocknen, die Nährstoffe für Mikroorganismen größtmöglich erhalten bleiben und Wasser besser vom Boden gespeichert werden kann. Hier wird zur Zeit mit neuen Pflug-Methoden experimentiert und das Bestehende an die neuen Bedingungen angepasst.

Auch in der Wirtschaft verändern sich die Bedingungen stetig. Die Gesellschaft befindet sich im Wandel und setzt mit veränderten Wertmaßstäben neue Bedingungen für den Markt. Die Frage nach dem „Warum?“ wird zunehmend relevant. Unternehmenswerte, Wertschöpfungsketten und Produktionsprozesse werden beleuchtet und spielen eine immer wichtigere Rolle bei Kauf- und Arbeitsplatz-Entscheidungen.

Das Zukunftsinstitut beobachtet den gesellschaftlichen Wandel und gibt Aufschluss über die vorherrschenden Megatrends, die die Welt grundlegend verändern:

„Megatrends sind Tiefenströmungen des Wandels. Als Entwicklungskonstanten der globalen Gesellschaft umfassen sie mehrere Jahrzehnte. Ein Megatrend wirkt in jedem einzelnen Menschen und umfasst alle Ebenen der Gesellschaft: Wirtschaft und Politik, sowie Wissenschaft, Technik und Kultur. Megatrends verändern die Welt – zwar langsam, dafür aber grundlegend und langfristig.“*

Die aktuelle Studie aus diesem Jahr zeigt insgesamt 12 vorherrschende Entwicklungen. Zwei davon sind die oben angedeuteten und für Unternehmen wirtschaftlich besonders relevant:  Neo-Ökologie und New Work. 

Was ist NEO-ÖKOLOGIE?

In der Neo-Ökologie geht es um die Entwicklung von gesellschaftlichen Werten zu nachhaltigem, ressourcensparenden Wirtschaften. Organisationen, die nur profitorientiert agieren und ihre Gewinne auf Kosten von Umwelt und Mensch maximieren, werden zunehmend weniger toleriert. Die unternehmerische Verantwortung für das Allgemeinwohl rückt in den Mittelpunkt.

Siegel und Zertifizierungen, wie „Fair Trade“ oder „B Corps“** entstehen für Produkte und Unternehmen und spielen eine immer wesentlichere Rolle bei Kaufentscheidungen und auf dem Arbeitsmarkt. Bewegungen, wie die „Gemeinwohl-Ökonomie“***, erhalten großen Zulauf und Zuspruch. Neue ethische Wirtschaftsmodelle werden entwickelt und diskutiert, um den vorherrschenden Bedürfnissen nach Werten und Sinn gerecht zu werden.

New Work und Digitalisierung

Mit New Work gibt es einen weiteren epochalen Umbruch. Die Digitalisierung stellt den Sinn von Arbeit in Frage und die Potentialentfaltung des Einzelnen rückt in den Fokus. Langsam, aber sicher, verabschieden wir uns von der rationalen Leistungsgesellschaft und neue Bewertungskriterien in Bezug auf die Wahl und Gestaltung von Arbeit treten an dessen Stelle.

Beide Megatrends stellen Unternehmen vor große Herausforderungen. Alte Vorgehensweisen und Strategien funktionieren nicht mehr. Sie müssen sich anpassen, um in den neuen Marktbedingungen zu bestehen.

Dieser Prozess wird in Krisen besonders sichtbar und erhöht den Handlungsbedarf sprunghaft. Das können wir zurzeit im Zusammenhang mit Covid-19 beobachten. Unternehmen sind gezwungen innerhalb von kürzester Zeit bewährte Arbeitsweisen zu verlassen, neue Arbeits- und Vertriebsstrategien zu finden und marktgerechte Innovationen liefern.

Innovationen: Idee + Realisation + Anwendung****

Allgemein gesprochen sind Innovationen Ideen, die realisiert und angewendet werden. Um überhaupt innovativ zu sein, müssen Unternehmen in der Lage sein, die Bedingungen für Kreativität herzustellen, sodass gute Ideen entstehen und Innovationen entwickelt werden können. Dabei spielen drei Aspekte eine wichtige Rolle:

Gestalten von Möglichkeitsräumen

So wie man Blumen nicht zum Wachsen zwingen kann, so kann auch Kreativität nicht erzwungen werden.  Aber man kann Kreativität die Voraussetzungen geben, in der sie sich entfalten kann. Firmen können also Kreativität fördern.

Bedingungen, die Kreativität fördern:

  • anregende, offene Orte und flexible Zeitrahmen
  • offene Denk- und Kommunikationsstrukturen
  • flache Hierarchien
  • nicht-autoritäre Führungsstile und unterstützende Vorgesetzte
  • inspirierende Teamzusammensetzungen
  • geringe Anzahl von hilfreichen Verhaltensregeln
  • Strukturen, die Selbstorganisation und Begegnung möglich machen
  • kreativer Wettbewerb als motivierende Herausforderung
  • komplexe Tätigkeiten und faszinierende Themen

Bedingungen, die Kreativität ersticken:

  • vage Ziele und Anforderungsstrukturen
  • mangelhafte Instruktionsqualität (mit Fakten füttern statt mit Fragen zum Problemlösen anregen
  • fehlendes Zutrauen
  • mangelnde Kompetenzunterstützung
  • fehlender personeller und sozialer Einbezug
  • Intransparenz
  • ansteckende Langeweile
  • ausgeprägter Gehorsamkeitsanspruch
  • großer Leistungsdruck
  • einseitig rational orientiertes Umfeld
  • strenge Bewertung von Ergebnissen

Zeit für freies Spiel

Viele Firmen führen schon lange Kreativsessions durch. Doch von der evolutionären Kraft der Kreativität fehlt hier oft jede Spur.

Obwohl natürlich die Kreativität ökonomisch genutzt wird, sollte ein Teil davon vollkommen frei und möglichst wenig zielgerichtet sein. Diese Phase des sogenannten „freien Spiels“ ist der Motor jeglicher Ideenfindung und Innovation, die über das bloße Verbessern von Produkten hinausgehen will. 

Freies Spiel bedeutet eine freie Phase ohne Vorgaben, Plan, Ziel, Strategie und Agenda.

Im freien Spiel gibt es kaum Grenzen. Es findet sich in der Anwendung meistens eingebettet in einen strukturierten Prozess systematischer Ideenfindung.

Gerade wenn Kreativität ökonomisch wichtig wird, müssen Phasen des „Schweifenlassens“ unbedingt vorhanden sein. Sie stärken nicht nur die Mitarbeiter, sondern sind der der Motor von jeglicher Innovation. Dieser Ideenmotor braucht jedoch Zeit und Raum, der aufgrund von schnellem Erfolgsdruck bisher häufig zu wenig eingeräumt wird.

Ein weiterer Pluspunkt: Freies Spiel fördert nicht nur die Kreativität, sie stärkt auch den Gruppenzusammenhalt in Teams und fördert Kommunikation und Lernprozesse.

Purpose bedienen – sinnhaft arbeiten

Purpose (engl. für Sinnhaftigkeit) ist die Basis für erfolgreiche Innovationen der Zukunft. Nur sinnvolle Ideen werden langfristig Erfolg haben.

Das gilt sowohl für Produktinnovationen, als auch für die Motivation derer, die in wirtschaftlichen Organisationen ihre Kreativität einbringen. Gute Mitarbeiter bestehen zunehmen darauf, sich an kreativen Prozessen zu beteiligen und zugunsten der Allgemeinheit zu agieren. Firmen müssen sich dementsprechend überlegen, an welchen positiven Entwicklungen sie mitwirken möchten, wie sie ihre Mitarbeiter einbeziehen können und ihnen die Möglichkeit geben, sich an ihrem Arbeitsplatz entsprechend ihrem Potential zu entfalten.

Um den Anpassungsprozess an die neuen Anforderungen der Märkte erfolgreich zu meistern, sind Investitionen in Kreativität der Mitarbeitenden und Mitdenkenden unabdingbar. Diese Investitionen schaffen aber auch die Grundlage dafür, dass Unternehmen der Zukunft gelassen entgegenblicken können. Denn mit wertebasierter Kreativität können sich immer wieder neu erfinden und sind selbst der Schlüssel zu den Lösungen.

GUtes Beispiel: LEGO!

Ein gutes Beispiel, wie man sich als Unternehmen mit kreativen Ideen neu erfinden kann, ist LEGO: In unserer Kindheit war LEGO jahrelang mit den ganz einfachen, bunten Bausteinen erfolgreich. Mitte der 90 Jahre kam dann die große Krise: das Aufkommen von Computerspielen und Internet führte zu stagnierenden Umsatzzahlen des Unternehmens. Nach einer strategischen Fehlentscheidung stand LEGO Anfang der 2000er kurz vor der Pleite. Ihnen wurde klar, dass es an neuen Ideen fehlte. Das Unternehmen riss das Ruder rum. Sie führten neue Produkte ein und erreichten damit ganz neue Zielgruppen: Erstmals richtete sich LEGO auch an spielfreudige Erwachsene, indem sie komplexere Modelle entwickelten. Und um an die Konkurrenz der Computerspiele anzuschließen, erfand LEGO ganze Themenwelten mit vielen Komponenten. Zusätzlich wurde die unterrepräsentierte Zielgruppe der Mädchen durch eine eigene Themenreihe extra angesprochen. 2014 kam dann die Idee auf, in Filmen die kleinen LEGO-Männchen zum Leben zu erwecken. Mich würde es nicht wundern, wenn diese Idee damals auf viele Widerstände gestoßen ist. Aber: Die beiden Kino-Filme wurden zu Kassenschlagern und spülten Umsätze im dreistelligen Millionenbereich in die Kassen des Unternehmens. LEGO hat Kreativität zu seinem Zukunftsinstrument gemacht – und wurde belohnt: es ist jetzt cooles Franchiseunternehmen und machte im letzten Jahr einen Nettoumsatz von 7,8 Milliarden Dollar.

Und eins kann ich dir mit Sicherheit sagen: LEGOs Erfolgsideen kamen nicht einfach wie von Zauberhand auf einem silbernen Tablett daher. Oft es sind es gerade kritische Situationen, wo wir begreifen, dass wir uns Zeit und Raum geben müssen um neue Ideen zu entwickeln. Schafft man es schon vor einer Krise eine kreative Arbeitskultur zu erschaffen, ist man als Unternehmen für alle Veränderungen der Zukunft gerüstet.

Bleib frisch im Kopf!

Deine Jeannine

*Zukunftsinstitut

**B Corps zertifiziert Unternehmen, die sich den höchsten gesellschaftlichen und umwelttechnischen Standards verpflichten und ihren Anteil an der Lösung gesellschaftlicher Probleme beitragen. Siehe: https://bcorporation.eu/about-b-corps

*** https://web.ecogood.org/de/

**** Tobias Müller Prothmann u. Nora Dörr „Innovationsmanagement“

JeannineKaesler_Frischkopf

Hi, ich bin Jeannine

Gründerin von Frischkopf und Expertin für Kreativprozesse im Business.
Ich zeige dir, wie du mit Kreativitätstechniken dein kreatives Potential entfesselst, damit du  kreative Lösungen für dein Business entwickeln kannst.
Du hast deine Zukunft selbst in der Hand!

NEWSLETTER

Melde dich für unsere
wöchentlichen Inspirations-Mails an:

Du kannst dich jederzeit mit einem Klick wieder abmelden. Hinweise zum Datenschutz, Widerruf, Protokollierung, sowie der von der Einwilligung umfassten Erfolgsmessung erhältst du in der Datenschutzerklärung.

Hast du Inspiration gefunden, konntest irgendwas für dich umsetzen oder hast noch Fragen?
Schreib mir gern in die Kommentare, ich freue mich über deine Ideen!

Teile diesen Beitrag