Neue Ideen erfolgreich präsentieren
Du willst deine Ideen erfolgreich präsentieren? Dieser Schritt ist eine echte Herausforderung, denn neue Ideen werden nicht immer unvoreingenommen, wohlwollend oder neugierig empfangen, häufig begegnet dir dabei Widerstand.
Lass dich davon nicht beeindrucken! Der Widerstand gehört zum kreativen Prozess und bedeutet nicht, dass die Idee schlecht ist. Wenn wir den Gegenwind aber von vornherein bedenken, lässt er sich mit einfachen Methoden minimieren. Wie? Erfährst du hier!
Wir können zwei Arten von Widerstand unterscheiden:
- Konstruktive Kritik liefert echte Argumente, die häufig wohlwollend vorgetragen werden – höre gut zu, sie könnten deiner Idee einen entscheidenden Dreh geben.
- Killerphrasen sind Scheinargumente, häufig mit abweisendem Unterton formuliert. ‚Das ist zu teuer‘, ‚dazu haben wir keine Zeit‘ oder ’spiel nicht rum‘ sind typische Killerphrasen. Sie haben nichts mit deiner Idee zu tun, sondern mit der Schwierigkeit, Ungewohntes zu konfrontieren. Das Gehirn deines Gegenübers möchte gerade nicht die Energie für etwas Neues aufwenden.
Es ist wichtig, dass du den Unterschied zwischen Killerphrase und konstruktiver Kritik erkennst. Mit den neuen Ansätzen der konstruktiven Kritik kannst du nämlich deine Idee bis zur Reife schleifen, begegnen dir allerdings Killerphrasen, spiele die Verantwortung der Argumentation am besten direkt mit einer Gegenfrage zurück:
Beispiel-Killerphrase: Das funktioniert doch niemals!
Gegenfrage: Ich höre, Sie haben Bedenken bei der Umsetzung. Welche sind das genau? An welcher Stelle könnte es schwierig werden? Wo sehen Sie Probleme?
Das Gegenüber ist nun gezwungen, handfeste Argumente zu liefern. Häufig hat sich die Intervention an dieser Stelle erledigt, weil keine sachlichen Einwände vorhanden sind. Sollte es hier zu einer konstruktiven Kritik kommen, umso besser, du kannst diese direkt zur Verbesserung deiner Idee nutzen. Außerdem bereitet dich die Entkräftung der Einwende auf den Umgang mit weiterem Widerstand vor und lässt dich kompetent und glaubwürdig wirken.
Wie kann ich Einwände vorhersehen?
Kenne deine Zielgruppe!
Mache dir vor der Präsentation klar, welche Zielgruppe du erreichen willst. Das gilt sowohl für das große Publikum, für das deine Idee gedacht ist, als auch für die spezielle Zuhörergruppe, die bei deiner Präsentation anwesend ist.
Dazu solltest du dir über die demografischen Aspekte deines Publikums klar werden: Alter, Geschlecht, Beruf, Bildung etc. Aber auch die psychografischen Aspekte solltest du ins Auge fassen. Gemeint sind unter anderem Interessen, Vorwissen, Motivation, Kenntnisstand zu deinem Thema. Du solltest an das Vorwissen der Zuhörer anknüpfen und sie dort abholen, wo sie stehen.
Frage dich auch, ob jemand persönliche Interessen verfolgen könnte: Muss sich gerade jemand profilieren, fühlt sich eine Kollegin von dem Gedanken gestresst, deine Idee umsetzen zu müssen und möchten alle Anwesenden, dass du mit deiner Idee erfolgreich bist?
Findet die Präsentation im Rahmen eines Unternehmens statt, solltest du die Abteilung bzw. Branche berücksichtigen. Auch, ob es sich dabei um eine interne oder externe Präsentation handelt, denn jedes Publikum braucht eine individuelle Ansprache. Es macht einen Unterschied, ob du vor 5 oder 50 Leuten sprichst, ob du im formellen Rahmen vor Geschäftskundinnen oder vor einer Gruppe Jugendlicher präsentierst.
Kenne deine Idee!
Sei ehrlich zu dir: Was sind die Risiken deiner Idee, was hast du noch nicht perfekt gelöst, wo siehst du selbst Schwierigkeiten und was muss noch verbessert werden? Eventuell kannst du einiges im Vorfeld lösen, wenn nicht, auch in Ordnung. Stehe dazu. Solange du dazu Stellung beziehen kannst, bleibst du glaubwürdig. Wenn du deine Zielgruppe und deine Idee sehr gut kennst, kannst du viele Einwände vorhersehen und schon vorab entkräften.
Vorbereitung der Ideenpräsentation
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Formale Methoden
1. Verwende Visuals
Bilder sind für unser Gehirn sehr viel leichter zu verarbeiten und bleiben nachdrücklicher im Gedächtnis als abstrakte Fakten. Statt vieler Slides mit Stichpunkten setze lieber auf aussagekräftige Bilder, die deine Idee unvergesslich machen! Du kannst auch Musik, Memes oder Videos mit einfließen lassen. Alles frei nach der Maxime: zeigen, nicht erzählen.
2. Organisiere deine Präsentation in 3 Abschnitte
Wir klopfen dreimal auf Holz, lassen das Geburtstagskind dreimal hochleben und im Märchen erfüllt die gute Fee drei Wünsche: Die Zahl Drei scheint den menschlichen Geist zu faszinieren, wird in vielen Kulturen als magisch angesehen und hilft uns, Informationen besser zu behalten. Präsentiere deine Idee also in drei Kategorien: Anfang, Mitte und Ende oder Problem, Vorschläge und Lösung. Viele erfolgreiche Unternehmen tun das. Denke nur mal an „quadratisch, praktisch, gut“ von Rittersport oder „gut, besser, Paulaner“ aus der Bierwerbung.
3. Stelle Zwischenfragen
Die meisten Präsentationen sind eine Aneinanderreihung von Aussagen. Wie wäre es also mal mit einer Zwischenfrage? So bringst du dein Publikum zum Aufhorchen, denn eine Frage unterbricht den Präsentationsrhythmus und hilft, deine zentralen Aussagen zu markieren. Eine Frage verwandelt deine Präsentation zudem von einer passiven Geschichte in eine aktive Suche und bindet die Zuhörerinnen mit ein. Anstatt Widerstände zu artikulieren oder Kritik zu äußern, werden sie dazu aufgefordert, mitzudenken und selbst nach einer Lösung zu suchen.
4. Nutze Körpersprache
Erzähle nicht nur mit deinen Worten, sondern nutze deinen ganzen Körper! Nimm intensiven Blickkontakt – auch mal mit Einzelnen – auf, unterstreiche wichtige Aussagen mit Gesten und bewege dich über die Bühne.
5. Verwende Wiederholungen
Die Wiederholung von Kernaussagen schreibt deine Idee ins Gedächtnis des Publikums. Zudem nehmen Wiederholungen deine Zuhörerinnen an die Hand und leiten sie so durch die Präsentation. Im Englischen gibt es eine passende Kommunikationsweisheit:
„Tell them what you`re going to tell them, tell them, and tell them what you`ve told them.“
Englische Kommunikationsweisheit
6. Sende einen emotionalen Schlussappell
Wenn du Menschen von deiner Idee begeistern willst, appelliere an ihre Emotionen. Damit diese Appell nicht zu platt an das Publikum herangetragen wird, eignet es sich am Ende der Präsentation eine kleine persönliche Geschichte, ein Beispiel oder ein bewegendes Zitat einzubinden. So wird die Aussage deines Vortrags authentisch und emotional abgerundet.
Inhaltliche Methoden
1. Lockere die Präsentation auf – trau dich was!
Das heißt nicht, dass du die ganze Zeit Witze reißen musst, eine unbeschwerte und fröhliche Haltung ist manchmal schon genug. Selbst ernste Inhalte für seriöse Kundinnen kannst du so ansprechend aufbereiten und auch Widerstände bezüglich deiner Idee lassen sich mit Humor einfacher kontern. Baue Bilder und Filmclips in deine Präsentation ein oder setze auf einen passenden Song. Zum Beispiel könntest du die Passage „Why’d you have to go and make things so complicated?“ aus dem Avril Lavigne-Song einspielen, wenn du gerade über Ideen zur Vereinfachung von Abläufen technischer Produkte sprichst. Du musst also keinen einzigen Witz erzählen und doch kreierst du mit deiner Haltung und entsprechenden Einspielern eine lockere Atmosphäre.
2. Aktiviere dein Publikum
Das Publikum in deine Präsentation zu integrieren, ist einer der besten Wege, um Widerständen entgegenzuwirken. Stelle also keine rhetorischen, sondern echte Fragen, die das Publikum beantworten soll.
Binde Publikumsaktionen ein, bei denen die Zuhörerinnen selbst aktiv werden. In diesem Zusammenhang ist mir der Vortrag eines Psychologen nachhaltig in Erinnerung geblieben: Auf dem Sitz jedes Zuhörers lag Papier und Bleistift, an einem Punkt der Präsentation stellte der Redner seinem Publikum die Aufgabe, einen Schneemann aus der Kindheit zu malen. Danach fragte er mehrere Merkmale der Zeichnungen ab. Das Ergebnis: Alle Bilder, dieser sehr diversen Gruppe von Erwachsenen, sah ungefähr gleich aus, so wie Schneemänner aus Werbung und von Postkarten eben aussehen.
Zum Schluss zeigte der Referent die Skizze eines 3-Jährigen. Zu sehen war ein schwungvolles Kritzelbild mit vielen Strichen, aber kein erkennbarer Schneemann. Der Psychologe erklärte, der Junge habe die Entstehung gemalt, die Bewegungen, die er beim Hin- und Herrollen der Schneebälle erfahren hatte. Dies war ihm nur möglich, weil er von Schneemannbildern noch unbeeinflusst war und seine tatsächliche körperliche Erinnerung wiedergab.
Natürlich hätte der Psychologe diese Geschichte einfach erzählen können, aber durch die Aktivität des Publikums integrierte er es in seine Präsentation und die Erkenntnisse blieben viel eindrucksvoller hängen. So sehr, dass sie Jahre später in diesen Blogbeitrag einfließen…
3. Nutze Requisiten
Die Requisite dient als Metapher, die sich wie ein roter Faden durch die Präsentation zieht und die Grundaussage oder Bedeutung deiner Idee für das Publikum anschaulich macht. Ein Beispiel: In einem Vortrag, zu dem Thema ‚wie uns psychisches “Gepäck“ im Alltag beeinflusst‘, band die Referentin zwei gefüllte Koffer ein. Die waren so schwer, dass sie gebeugt gehen musste. Die Frau nahm einen Gegenstand nach dem anderen heraus, jedes Objekt verband sie mit einem spezifischen Problem oder Konflikt in ihrem Leben. Am Ende des Vortrags waren die Koffer leer, die Frau ging selbstbewusst und erleichtert von der Bühne. Die Verwendung von Requisiten unterstrich in diesem Beispiel die Botschaft des Gesagten, wie es ein Handout, eine Slideshow oder ein Video nie geschafft hätte.
4. Sei persönlich
Häufig scheuen wir etwas Persönliches von uns zu erzählen, dabei ist dies eines der wirksamsten Mittel, um Aufmerksamkeit und Empathie für das eigene Thema zu erwirken. Denn für die Zuhörerinnen es ist schwer, sich mit abstrakten Inhalten zu identifizieren oder eine Verbindung herzustellen.
Ein gutes Beispiel ist hier Andrew Stanton, der Drehbuchautor von „Findet Nemo“. In einem Vortrag über Storytelling stellte er einen ganz persönlichen Bezug zu diesem Drehbuch her. Der Film erzählt von den Abenteuern des kleinen Fisches Nemo, der in einer Gefahrensituation noch im Ei gerade rechtzeitig von seinem Vater gefunden wird und so überlebt. Allerdings mit einer schwächeren Flosse, die der Vater „Glücksflosse“ nennt. Nemos Vater gibt ihm das Versprechen, immer für ihn da zu sein, was den kleinen Nemo bei seinen späteren Abenteuern begleitet. In diesem Zusammenhang erzählt Stanton von seinem eigenen Start ins Leben: Als Frühchen geboren, hatten ihn die Ärzte beinahe aufgegeben, aber er überlebte. Er und seine Eltern sind davon überzeugt, dass dieser Umstand ihn zu etwas ganz Besonderem macht. Wenn Stanton in etwas gut ist, gibt er alles, um der zweiten Chance, die er vom Leben bekommen hatte, gerecht zu werden. Nemos Geburtsgeschichte ist seine Geschichte.
Klar kann sich niemand mit der Tatsache identifizieren, als Fisch unter Wasser zu leben, aber damit klein, schwach und unsicher zu sein und durch die Liebe eines anderen über sich hinauszuwachsen.
Stanton scheute sich in seinem Vortrag (und in der Story des Films) nicht, persönlich zu werden. Im Gegenteil: Er setzte dieses Mittel ganz gezielt ein. So gelang es ihm, eine Projektionsfläche zu schaffen, damit das Publikum Anteil nehmen und sich in seiner Geschichte widerspiegeln konnte.
5. Erzähle eine Geschichte
Im Grunde sind die Verwendung von Requisiten und das Einstreuen persönlicher Erfahrungen bereits Wege, eine Präsentation als Story zu erzählen. Storytelling ist eine der wirksamsten Methoden, Ideen zu präsentieren. Eine Geschichte schafft Zusammenhänge, Bedeutungen und kreiert Sinn in einer Welt, die oftmals chaotisch scheint. Außerdem sprechen Geschichten alle unsere Sinne an und sind damit das einzige wirklich intermediale Medium. Sie bestehen aus Worten, sie setzen sich aus Bildern zusammen, haben einen Rhythmus und eine Bewegung. Sie haben einen Anfang, eine Entwicklung, einen Höhepunkt und eine Auflösung – diese Struktur ist seit Jahrhunderten gleich, repetitiv und universell.
Anstatt deine Ideen als Aneinanderreihung von Fakten und Argumenten zu präsentieren, organisiere die Inhalte also als Geschichte!
Für das Storytelling kannst du auf viele der hier bereits vorgestellten Methoden zurückgreifen: Benutze Requisiten als Metaphern, die deine Geschichte bebildern, verwende Humor und Spannung, um die Geschichte in Gang zu setzen, integriere das Publikum, damit es sich identifiziert, nutze deine Körpersprache und Wiederholungen für Rhythmus und Bewegung der Story. Verwende die Zahl Drei, um einen Anfang, einen Höhepunkt und eine Auflösung zu kreieren. Baue Bilder mit ein, um die Geschichte visueller zu machen, und nicht zuletzt: Werde persönlich und erzähle von deinen Erfahrungen. So werden Inhalte nicht nur begreifbar, sondern erfahrbar, sie werden erinnert und bleiben haften. – Warum? Weil die Themen durch die Erfahrung nicht mehr abstrakt sind, sondern auf einmal etwas mit dem Publikum zu tun haben. Deine Idee wird zu ihrer Idee, sie sind Teil der Geschichte.
„Benutze was du kennst, erzähle von Wahrheiten, die du persönlich erfahren oder gefühlt hast.“
Andrew Stanton, Drehbuchautor von „Findet Nemo“
Wenn du es also schaffst, das Publikum an deiner Idee teilnehmen zulassen, wird auch der Widerstand verpuffen. Selbst wenn einige Zusammenhänge noch problematisch, nicht ganz zu Ende gedacht oder schwierig umzusetzen sind, reagieren anteilnehmende Menschen nicht mit Killerphrasen, sondern mit konstruktiven Fragen, die dich und dein Publikum in einen gemeinsamen Diskurs einbinden. Dieser Diskurs ist für die Umsetzung deiner Idee von unschätzbarem Wert.
Deine Jeannine
Hast du Inspiration gefunden, konntest irgendwas für dich umsetzen oder hast noch Fragen?
Schreib mir gern in die Kommentare, ich freue mich über deine Ideen!
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Hallo Jeannine,
vielen Dank für Deinen tollen und interessanten Blog-Beitrag.
Ich bekomme dadurch wieder ins Gedächtnis gerufen, wie gut Storytelling in Präsentationen wirkt.
Und ich fühle mich darin bestärkt, dieses Medium für zukünftige Projekte wieder einzusetzen.
Herzliche Grüße
Alex